Juni 15, 2011

Solo


Alleine
Der Berg
Du
Sonst niemand
Los geht´s




Ich starte zeitig bei Sonnenaufgang mit dem geplanten Aufstieg auf das 4017m hohe Weissmies. Einpacken tue ich nur die notwendigste Ausrüstung (Pickel, Steigeisen, Snacks, 2L Wasser) und lasse den Rest meiner Sachen in der verlassenen Hütte.
Kaum aus der Tür, stelle ich fest das es leicht schneit, dazu stehe ich in dichtem Nebel, die Sichtweite beträgt keine 30m, ohne Kompass und GPS würde ich wohl kaum aufs Klohäuschen finden ;)
Ich mache mich auf den Weg, das bisschen Nebel wird schon verschwinden wenn bald die Sonne rauskommt :)
Außer mir ist niemand am Berg unterwegs. Durch den weichen Schnee komme nur sehr langsam voran. Alles ist tief verschneit, ich finde nur schwer meinen Weg und mir fehlt jede Übersicht über das Gelände. Ich laufe einfach dem Kompasspfeil nach, muss allerdings immer wieder kleine Umwege nehmen um Blockfeldern und kleinen Umwegsamkeiten auszuweichen.

Nach über 2 Stunden holt die Realität meinen Traum vom Gipfel ein. Der Schnee mittlerweile fast 2m hoch ich trete fast auf der Stelle, bei jedem Schritt sinke ich Knie- bis Hüfttief ein.
Wenigstens kommt die Sonne zwischendurch hervor und sorgt gelegendlich für kurze, fantastische Ausblicke bevor mich der Nebel wieder verschluckt. Ich kehre zum Winterraum zurück um und steige anschließend in weniger als 2 Stunden komplett bis ins Tal ab.
Ein Versuch war es trotzdem wert, und ich habe einen Grund wiederzukommen :)

I started early in the morning. I took only the things i needed, leaving the rest of stuff in the hut. Stepping out of the hut i stand in dense fog, it snowed also a little. The view is often below 30m, without compass and GPS i would be lost. I started walking, this little fog is surley leaving when the sun comes out :)
Walking was very slowley in the deep snow, getting worse every minute. I have no overview about the ground, just fallowing the little arrow on my compass.
After 2 hours i gave up, the snow get about 2 meters deep, i´m sinking in with my whole legs. At least the sun comes out sometimes and gave me a great view of the surrounding mountains.
It was worth to try, and i have a reason to come back :)


Juni 13, 2011

Almagellerhütte







Der Aufstieg zur Almagellerhütte auf 2900m verläuft problemlos durch eine abwechslungsreiche Landschaft.
Oben angekommen finde ich Steinböcke und Murmeltiere vor die sich zahlreich in der Nähe menschenleeren Hütte tummeln :)
Nachdem ich das ganze Viehzeugs verscheucht habe, mache ich es mir im offenen Winterraum gemütlich. Verpflegung habe ich mir selbst mitgebracht. Die Aussicht von hier oben ist phänomenal. Gegenüber liegt die Mischabel (Mistgabel) - Gruppe, mit dem über 4500m hohen Dom in der Mitte. Definitiv die schönste Mistgabel der Welt :)

Die Nacht ist sehr erholsam, in der unbeheizten Hütte bleiben angenehme Plusgerade.


The ascent to almageller hut from 1600 to 2900m was a easy walk through an diversified scenery. After arrival i found out that capricorn and marmots hang around the human-left hut. After scaring them of i made it comfortable in the open winter room. The main hut was closed. I brought food by myself. The view from here is absolutely stunning, opposite is located the mischhabel group, where one 4000m peak is next to the other, in the middle the DOM which is over 4500m high.

I had a comfortable night in the non-heated hut with temperatures above zero degrees.

Juni 12, 2011

Saas-Fee





Spontan habe ich mir überlegt ins Wallis gefahren um das Weissmies (4017m) zu besteigen. Kaum 24 Stunden nach der Entscheidung komme ich gegen 14 Uhr im Touristenort Saas Fee an. Der Ort ist umgeben von 4000er Gipfeln.
Außerhalb der Saison ist dies eine halbe Geisterstadt, es gibt kaum Touristen und viele Hotels sind geschlossen. Ich mache eine kleine Wanderung zum Akklimatisierung und plane den Aufstieg zur Almagellerhütte für den nächsten Morgen.


Spontaneous i decided to visit saas-fee and climb to the weissmies (4017m). 24 hours after this decicion i arrive at 14 o´clock in Saas-Fee, where the big mountains are.
Out of season this feels like a ghost city, lot of the hotels are closed. I made a walking arround to get used to the height and planed the ascent for the next morning

Januar 01, 2011

Uganda nach der Tour

Uganda hat eine fantastische Tierwelt zu bieten und es gibt unzählige Nationalparks dort. Insbesondere eine Bootsfahrt im Queen Elisabeth Nationalpark war sehr eindrucksvoll, ich dachte jemand hätte die ganzen Tiere extra für uns ans Flussufer aufgestellt, so zahlreich tummelten sich dort Elefanten, Nilpferde, Krokos und andere Viecher. Richtig klasse fand ich die Babynilpferde, die sind wirklich putzig und waren meist direkt neben dem Boot in Begleitung Ihrer Eltern zu sehen. In den Nationalparks gibt es sogenannte Lodges die westlichen, meist luxuriösen Komfort für Touristen bieten. Also nix für mich ;)

Den Abschluss der Reise bildete mein Aufenthalt auf den Sese – Inseln wo ich am Strand noch etwas Sonne genießen konnte und einige sehr nette deutsche Entwicklungshelfer kennenlernte die hier waren um Silvester zu feiern. Auch die Bungalowanlage direkt am Strand wurde von einem Deutschen Auswanderer geleitet. Die Krönung war das im Nachbarhotel ein pensionierter deutscher Koch verweilte der extra für uns ein deftiges deutsches Essen mit selbstgemachten Spätzle gekocht hat.

Zurück bleibt der Eindruck das Uganda ist ein unglaublich vielseitiges Land ist.








Dezember 26, 2010

Mountains of the moon Tag 6 – Der Gipfel



Am Gipfeltag haben wir ganztägig fantastisches Wetter mit recht guter Fernsicht, nach einer Stunde leichter Kletterei erreichen wir den Gletscher bei Sonnenaufgang. Die Sonne geht zwischen den Gipfel auf und wirft beeindruckende Schatten. Ein Naturschauspiel erster Klasse und mit Abstand der eindrucksvollste Moment der Reise, absolut unvergesslich. Vorbei am 5000m hohen Alexandra Gipfel müssen wir eine zeitraubende Abseilstelle überwinden um schließlich über den ca. 35° steilen und spaltenreichen Stanley Gletscher aufzusteigen. Jeder Schritt ist anstrengend, da die Luft hier sehr dünn ist und der Körper sich kaum erholt. Kurz vor dem Gipfel kommt aufgrund einer Routenänderung noch die Schlüsselstelle, ohne Standplatzsicherung queren wir eine gut 15m breite recht steile Eiswand, mein Adrenalinpegel steigt auf den Tageshöchstwert :)
Nach etwas leichterer Kletterei erreichen wir schließlich den Gipfel auf 5109m
Ich steige mit Unterstützung von 2 Guides anschließend noch in den Kongo ab um den 5086m hohen Albert Peak zu besteigen. Trond beschließt auf dem Margherita auf uns zu warten. Leider haben wir unsere Steigeisen nach dem Gletscher zurückgelassen und müssen auf hartgefrorenen Firnfeldern Stufen schlagen. Dafür steht uns zu dritt auch nur 1 Pickel zur Verfügung, den wir uns teilweise gegenseitig zuwerfen oder rüberreichen.
Kurz vor dem Gipfel wartet noch eine ca. 20m hohe Wand (III. Grad) auf uns die wir (seilfrei) durchsteigen. Frohe Weihnachten Kongo!


Auf dem Rückweg folgen noch weitere Überraschungen. In der Sonne sind die Schneebrücken der Gletscherspalten aufgetaut, wir müssen uns langsam vorantastend einen neuen Weg bergabwärts suchen. Schließlich bleibt uns nichts weiter übrig als eine Schneebrücke zu überqueren, ich richte mit Hilfe einer Eisschraube einen Standplatz zur Sicherung ein damit es zu keinem weiten Sturz kommen kann, die Querung verläuft glücklicherweise ohne Zwischenfälle.
Beim erklettern der mit Fixseilen versicherten Abseilstelle wartet noch eine weitere Überraschung auf mich. Als Seilzweiter oben angekommen stelle ich fest das ich nicht gesichert bin, der Guide hält das Seil in der Hand. Ich mache fix eine Sicherung damit der Seilnächste gesichert ist und mich im Sturzfall nicht aus der Wand zieht. Nach fast 11 Stunden erreichen wir erschöpft das Camp. Wobei die Aussage das „wir völlig erschöpft“ das Camp 5 erreichen nicht ganz richtig ist. Ich komme völlig außer Atem im Camp 5 an, Trond nicht. Er macht einen heiteren Eindruck und möchte mit einem Nachtmarsch direkt in Camp 4 absteigen, regelrechte Tiere diese Norweger :)
Mit mir allerdings ist das allerdings nicht mehr zu machen, ich lehne dankend ab, und ziehe es vor nach einem warmen Tee direkt in den Schlafsack zu kriechen. Der Schweizer hatte uns außerdem erzählt er hätte diese Variante gewählt und uns ausdrücklich davor gewarnt.







Dezember 25, 2010

Mountains of the moon – Tag 5

Tag 5
Wir erreichen Camp 5 auf knapp 4500m, das einzige das vor Ort errichtet wird. Die Vegetationszone haben wir heute verlassen und befinden uns schließlich planmäßig am ersten Weihnachtstag im alpinen Gelände. Den Aufstieg werden wir mit 3 Guides zusammen machen, allerdings ist das Know – How nicht mit europäischen Bergführern vergleichbar. Diese haben lediglich einen Crash-Kurs in Knotenkunde und Rettungstechniken erhalten, durchgeführt von einem Norwegischen Bergführer. Selbst von Höhenkrankheit haben die Guides auch noch nie was gehört, wissen sie lediglich, dass wenn man höher steigt das es kälter wird.
Wir besprechen den Aufstieg und Spaltenrettungstechniken, legen die Ausrüstung griffbereit und beschliessen um 4:30 Uhr aufzustehen.





Dezember 23, 2010

Mountains of the moon – Tag 3

Am dritten Tag sind wir, nach häufigem Bergauf- und Bergab laufen in einem Sumpf, auch Camp 3 genannt, auf 4000m Höhe angekommen.
Die Landschaft zwischen 3000 und 4000m Höhe ist atemberaubend und phänomenal abwechslungsreich. Allerdings ist das Gelände auch denkbar schlecht, es gab keine richtigen Wege, so sind wir mitten durch Sümpfe gelaufen und über Baumstämme geklettert um voran zu kommen. Als bewährte Fortbewegungsmethode in den Sümpfen erweißt sich das Grasbüschelspringen. Es wird von einem ca. 50 cm hohen Grasbüschel zum nächsten gesprungen um nicht direkt durch den Sumpf laufen zu müssen, was nicht nur vieeel Kraft kostet sondern auch mal mit Wasser vollgelaufene Gummistiefel bedeutet. Nicht richtig eng sitzende Gummistiefel behält der Sumpf außerdem ganz gerne für sich :)

Die Tier und vor allem Pflanzenwelt im Ruwenzori ist sicher weltweit einzigartig. Vor allem die gigantischen meterhohen Lobelien sind ein Merkmal dieser Landschaft. Auch große Teppiche aus farbigen Moosen gemischt mit einer alpinen Landschaft verleihen dieser Gegend eine einzigartige Charakteristik. Es wird sogar damit gerechnet dass viele Spezies hier noch gar nicht entdeckt worden sind.

In den Camps stehen stationär errichtete Zelte die einen guten Komfort bieten, dass diese leider nicht ganz wasserdicht sind, wissen wir zu diesem Zeitpunkt, zum Glück, noch nicht.
Überhaupt hatten wir eine besonders gute Schönwetterphase erwischt. Deshalb mussten wir Anfangs nicht bei Regen marschieren, was hier, eine gehörige Portion Glück bedeutet, im niederschlagreichsten Gebirge der Welt, mit jährlich 320 Regentagen im Jahr.
Verwundert bin ich über Trond als er am Abend eine Daunenjacke auspackt. Irgendwie dachte ich, dass man als Polarbewohner sehr abgehärtet sein muss und bei den feucht-warmen Afrika-Temperaturen, knapp über 0 Grad, bestimmt im T-Shirt rum sitzt. Mein Klischee ist zerstört :)

Am Morgen des vierten Tages haben wir uns von einem Teil der Träger verabschiedet. Diese werden aufgrund der reduzierten Vorräte nicht mehr benötigt. An Tag 4 überqueren wir gerade einen 4400m hohen Pass als wir zum ersten mal jemanden treffen. Einen Schweizer Alpinisten auf dem Rückweg. Er kann es kaum erwarten hier herauszukommen und hatte sich das ganze etwas entspannter vorgestellt.