Dezember 23, 2010

Mountains of the moon – Tag 3

Am dritten Tag sind wir, nach häufigem Bergauf- und Bergab laufen in einem Sumpf, auch Camp 3 genannt, auf 4000m Höhe angekommen.
Die Landschaft zwischen 3000 und 4000m Höhe ist atemberaubend und phänomenal abwechslungsreich. Allerdings ist das Gelände auch denkbar schlecht, es gab keine richtigen Wege, so sind wir mitten durch Sümpfe gelaufen und über Baumstämme geklettert um voran zu kommen. Als bewährte Fortbewegungsmethode in den Sümpfen erweißt sich das Grasbüschelspringen. Es wird von einem ca. 50 cm hohen Grasbüschel zum nächsten gesprungen um nicht direkt durch den Sumpf laufen zu müssen, was nicht nur vieeel Kraft kostet sondern auch mal mit Wasser vollgelaufene Gummistiefel bedeutet. Nicht richtig eng sitzende Gummistiefel behält der Sumpf außerdem ganz gerne für sich :)

Die Tier und vor allem Pflanzenwelt im Ruwenzori ist sicher weltweit einzigartig. Vor allem die gigantischen meterhohen Lobelien sind ein Merkmal dieser Landschaft. Auch große Teppiche aus farbigen Moosen gemischt mit einer alpinen Landschaft verleihen dieser Gegend eine einzigartige Charakteristik. Es wird sogar damit gerechnet dass viele Spezies hier noch gar nicht entdeckt worden sind.

In den Camps stehen stationär errichtete Zelte die einen guten Komfort bieten, dass diese leider nicht ganz wasserdicht sind, wissen wir zu diesem Zeitpunkt, zum Glück, noch nicht.
Überhaupt hatten wir eine besonders gute Schönwetterphase erwischt. Deshalb mussten wir Anfangs nicht bei Regen marschieren, was hier, eine gehörige Portion Glück bedeutet, im niederschlagreichsten Gebirge der Welt, mit jährlich 320 Regentagen im Jahr.
Verwundert bin ich über Trond als er am Abend eine Daunenjacke auspackt. Irgendwie dachte ich, dass man als Polarbewohner sehr abgehärtet sein muss und bei den feucht-warmen Afrika-Temperaturen, knapp über 0 Grad, bestimmt im T-Shirt rum sitzt. Mein Klischee ist zerstört :)

Am Morgen des vierten Tages haben wir uns von einem Teil der Träger verabschiedet. Diese werden aufgrund der reduzierten Vorräte nicht mehr benötigt. An Tag 4 überqueren wir gerade einen 4400m hohen Pass als wir zum ersten mal jemanden treffen. Einen Schweizer Alpinisten auf dem Rückweg. Er kann es kaum erwarten hier herauszukommen und hatte sich das ganze etwas entspannter vorgestellt.